Der Cuxhavener Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider hielt am Freitag seine nunmehr siebte Rede im Deutschen Bundestag zu Algorithmen in den digitalen Medien. Als Basis der Debatte fungierte ein Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung. Die Rede kann in der Mediathek des Bundestages nachgeschaut werden.
Das Informationsverhalten der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten fundamental verändert. Soziale Netzwerke stehen inzwischen im Mittelpunkt der Mediennutzung. Die Macht solcher Torwächter wird immer größer. Gleichzeitig verbringen die Menschen immer mehr Zeit im Internet. Fast alle (94 %) über 14-Jährigen in Deutschland nutzen laut Bericht täglich das Internet. Der Durchschnitt liegt bei 3,5 Stunden Internetnutzung täglich. Bei Menschen unter 30 bei 6,5 Stunden, also mehr als ein Viertel des gesamten Tages. Mehr als die Hälfte (52%) der jungen Erwachsenen nutzen soziale Medien als wichtigste Nachrichtenquelle.
Die sozialen Netzwerke werden durch Algorithmen strukturiert. Sie bestimmen was, wem, wann, wie, wo angezeigt wird oder eben auch nicht. Die Kriterien, nach denen Algorithmen die Inhalte auswählen, sind hierbei selten transparent. Daniel Schneider fordert, dies zu ändern, unsachgemäße Einflussnahme auf die Meinungsbildung zu verhindern, mehr Transparenz und Datenzugang zu schaffen und umfassende Forschungsaktivitäten zu fördern. Gleichzeitig dürfe man sich nicht auf Regulierungen durch die EU verlassen. Diese bringt mit dem DSA und der KI-Verordnungen erste Regulierungen auf den Weg. Der Abgeordnete betonte, dass auch Deutschland Rahmenbedingungen schaffen müsse, um große Plattformen im demokratischen Sinne weiterzuentwickeln. Weiter regte er eine Diskussion über die Nutzung und Förderung von dezentralen, open-source-basierten und nicht-kommerziellen Alternativen an.