Daniel Schneider verurteilt Einleitung von Bor und radioaktiv belastetem Wasser in die Elbe

Daniel Schneider ist der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für die niedersächsische Elbmündung und die Cuxhavener Nordseeküste
Daniel Schneider ist der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für die niedersächsische Elbmündung und die Cuxhavener Nordseeküste Bild: Büro Schneider

Der Betreiber des stillgelegten AKW Brokdorf PreussenElektra hat damit begonnen, kontaminierte Abwässer in die Elbe einzuleiten. Zum einen handelt es sich um radioaktiv belastetes Wasser, zum anderen um mit Bor versetztes Wasser aus dem Kühlkreislauf des Kernkraftwerks. Dieses war Ende 2021 vom Netz gegangen und wird jetzt zurückgebaut.

Als Bundestagsabgeordneter der Menschen in Cuxhaven und Stade sowie als Berichterstatter für Meeresschutz im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit kritisiert Daniel Schneider dieses Vorgehen scharf. Er unterstützt damit das Aktionsbündnis für verantwortungsvollen AKW-Rückbau in ihrer Kritik. Das Bündnis wird in Kürze zu weiterführenden Gesprächen einladen.

„Wir müssen in Zukunft viel achtsamer mit unseren Flüssen und Meeren umgehen. Aktuell wird in der Elbmündung nicht nur kontaminierter Schlick aus der Unterhaltungsbaggerei der Elbvertiefung verklappt, sondern auch radioaktives Wasser eingeleitet. Das ist traurig und darf nicht Praxis bleiben“, so der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Schneider.

Die erheblichen Gesundheitsrisiken von radioaktiven Stoffen sind bekannt. Doch auch das in den Abwässern enthaltene Bor gehört nicht in unsere Ökosysteme. Es ist in geringer Menge zwar nicht toxisch, in höheren Dosen sterben jedoch Fische und auch bei Pflanzen und Menschen wurden Gesundheitsschäden beobachtet. Die Gifte gelangen verdünnt in das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und in die Nordsee. Und dies ohne Not, da es durchaus Möglichkeiten der sicheren Filterung und Entsorgung gibt. Bor und radioaktive Nuklide können aus dem Abwasser gefiltert und in kristalliner Form gelagert werden. Zu diesem Verfahren wurde PreussenElektra beim Rückbau seines AKW Grafenrheinfeld verpflichtet. Das Einleiten in die Elbe als kostengünstigere Variante scheint in diesem Fall präferiert worden zu sein.

„Vor diesem Hintergrund erscheint es überaus fragwürdig, warum dem Antrag auf sofortige Einleitung der Abwässer stattgegeben wurde. Wurde die Alternative einer fachgerechten Entsorgung überhaupt geprüft? Argumente wie der Schutz der Mitarbeitenden oder der Einhaltung des Zeitplanes überzeugen mich nicht. Die Wasserqualität in der Elbe und in der Nordsee scheinen überhaupt nicht eingepreist.“, so Schneider weiter.

Wir erleben einmal mehr, dass Atomkraft nicht zukunftsfähig ist. Neben den vergangenen Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima gibt es ein enormes Gefährdungspotenzial für Mensch und Umwelt, das auch nach dem Betrieb von Atomkraftwerken weiter existiert. Wir wissen heute, dass die Stromerzeugungskosten bei Atomkraft deutlich über denen der erneuerbaren Energien liegen. Wenn wir nun noch die Folgekosten, etwa für Endlagerung und Umweltbelastungen berücksichtigen, dann ist Atomkraft unbezahlbar.